Die Champagne

Der weltweitberühmte Champagner wird in der Region Champagne in Frankreich angebaut. Das Weinanbaugebiet Champagne, mit seiner historischen Landschaft, ist seit 1927 ein zugelassenes Gebiet für den Anbau der Grundweine des Champagners. Die Champagne liegt etwa 140 km von Paris entfernt und ist das nördlichste Weinbaugebiet in Frankreich. Die Region umfasst eine Fläche von etwa 34.500 Hektar und gliedert sich in die fünf Anbaugebiete Marne, Aube, Aisne, Haut-Marne und Seine-et-Marne. Schon seit der Römerzeit wird in der Region Champagne Wein angebaut. Seit dem 17 Jahrhundert wird hier der heutige bekannte Champagner gekeltert. Nur aus der Region Champagne dürfen die Schaumweine den Namen Champagner tragen. Alle anderen Schaumweine heißen Crémant bzw. auf deutsch Schaumwein.

In der Region herrscht ein kühles Klima, mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von etwa 10 Grad Celsius. Dies ist die unterste Klima-Grenze, an der es sich noch lohnt, Wein anzubauen. Durch das Klima reifen die Trauben sehr langsam, die dadurch die Frische und Finesse des Champagners verstärken. Der Boden in der Champagne hat für den Weinanbau ideale Bedingungen. Er besteht aus einer dicken Kreidegesteinsschicht, die teilweise mit Humus und Lehm bedeckt ist. Durch das helle Kreidegestein wird die Sonnenwärme gut reflektiert, das sich zum Vorteil der Trauben erweist. Hinzukommt, dass der Boden für eine gleichmäßige Regulierung des Regenwassers sorgt, indem er in der Trockenzeit genügend Wasser abspeichert und in der Regenzeit das überschüssige Wasser durchlässt. Damit die Rebstöcke von dieser Regulierung Vorteil erzielen, dringen die Wurzeln tief bis in das Gestein vor. Durch den besonderen Boden, die eine einzigartige Weinqualität liefert, werden die Lagen in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Zu den besten Lagen zählt die Grand Crus, gefolgt von Premiers Crus und zuletzt das Crus Periferique.

In der Champagne werden überwiegend die drei Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier angebaut, die für den Champagner verwendet werden. Der Anbau dieser Rebsorten wird vor allem vom Boden bestimmt. Auf dem guten wasserregulierten Kreideboden wird die weiße Rebsorte Chardonnay bestockt, die etwa 28% in Champagne ausmacht. Die Chardonnay-Traube verleiht dem Wein eine blumige Frische. Die rote Pinot Noir Traube gedeiht am besten auf den härteren und schwereren Böden der Montagne de Reims und des Départements Aube, die etwa 39% der Anbaufläche bedecken. Die Pinot Noir hat einen fruchtigen Geschmack und verleiht dem Wein die Fülle. Die übrigen 33% sind mit der roten Rebsorte Pinot Meunier auf einem Lehmboden bestockt und machen den Wein geschmeidig. Weitere Rebsorten die in der Region angebaut werden, sind der Grauburgunder und Weißburgunder sowie die seltenen Rebsorten Arbane und Petit Meslier. Diese bedecken eine Anbaufläche von 0,3% in Champagne, die insgesamt eine Größe von 91 Hektar betragen.

Der Champagner wird nur von wenigen Winzern selbst hergestellt. Die meisten Winzer verkaufen ihre Trauben an die großen Champagnerhäuser, die den Markt beherrschen. Etwa zehn Prozent der Anbauflächen gehören den Champagnerhäusern selbst. Die Preise der Trauben variieren nach Qualitätspotenzial der Weinberge. Dabei sind die besten Chardonnay-Trauben südlich der Marne bestockt und die besten Pinot Noir-Trauben kommen aus Bouzy und Ay. Der Markenchampagner besteht aus einer Mischung vieler Crus und verschiedenen Jahrgängen. Aus diesem Grund wird auf den Weinflaschen-Etiketten kein Jahrgang angegeben.